
Frauennamen für öffentliche Plätze und Strassen
Die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen. Im öffentlichen Raum finden sie jedoch kaum statt. Auch in Chur sind öffentliche Plätze und Strassen mit Namen verdienter Frauen rar. In der Antwort auf meine Interpallation anerkennt der Stadtrat das Anliegen.
Nur drei Strassen für verdiente Frauen
Zur Gleichstellung gehört auch, dass Frauen und ihre Leistungen im Alltag sichtbar sind. Die Geschichte von Chur wurde von vielen verdienten Frauen geprägt. Doch diese Leistungen sind im öffentlichen Raum kaum sichtbar. Mit dem Marschlinsweg wird die Historikerin Meta von Salis-Marschlins geehrt, mit dem Plantaweg die Wohltäterin Anna von Planta, die den Bau des Frauenspitals Fontana ermöglichte, mit der Kauffmannsstrasse die Malerin und Schriftstellerin Angelika Kauffmann.
Frauennamen werden bei neuen Strassen berücksichtigt
Doch Chur hat noch mehr verdiente Frauen. Deshalb forderte ich den Stadtrat auf zu prüfen, welche Strassen und öffentlichen Plätze nach Namen verdienter Frauen bezeichnet werden können. Der Stadtrat lehnte zwar Umbennenungen ab, sagte jedoch, dass Frauennamen bei neuen Strassen wenn möglich berücksichtigt werden sollen.
Vorschläge für die neue Plessur-Brücke
Mit der neuen Plessur-Brücke beim Welschdörfli bot sich eine solche Gelegenheit. Das Frauenstreikkollektiv Graubünden überreichte der Stadt Chur mehrere Namen von historisch wichtigen Frauen.
- Clara-Ragaz-Brücke für Clara Ragaz-Nadig, eine Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin
- Hanni-Bay-Brücke für Johanna Bay, eine Malerin und engagierte Arbeiter- und Frauenrechtlerin
- Anna-Brücke für Anna von Planta, die Stifterin des Frauenspitals Fontana und für Anna Augusta Caviezel, eine engagierte Frauenrechtlerin und erste Präsidentin des gemeinnützigen Frauenvereins Sektion Chur.
Leider wurden die Vorschläge von der Stadt Chur nicht berücksichtigt.
Frauenstreikkollektiv: Vorschläge von Frauennamen für die Plessurbrücke