Auf Dächern und Fassaden hat die Schweiz ein riesiges Potential für Solarenergie:  67 TWh Strom pro Jahr könnten solche Anlagen gemäss Bundesamt für Energie produzieren. Das ist ein Mehrfaches der Produktion aller AKWs der Schweiz. Bis heute wird dieses Potential aber kaum genutzt.

Nur 3% des Solar-Potentials wird genutzt

Eine Auswertung von Swiss Energy Planning (SEP) zeigt:  nur gerade 3% dieses Potentials wird heute genutzt. Auch die Energiestadt Chur liegt auf diesem tiefen Niveau. Damit verfehlt Chur die eigenen gesteckten Ziele. Förderaktionen für die Solarenergie, wie in anderen Gemeinden, kennt die Stadt Chur nicht.

Mit meinem Auftrag forderte ich den Stadtrat auf, eine Förderaktion aufzugleisen. Um den Aufwand für die Verwaltung tief zu halten, schlug ich vor, den kantonalen Förderbeitrag für eine bestimmte Anzahl Anlagen einfach zu verdoppeln. Doch die bürgerlichen Parteien wollten nichts davon wissen. 

In der Energiestadt Chur kommt die Solarenergie nicht vom Fleck, auch weil der Stadt- und Gemeinderat nur halbherzig hinter der Solarenergie stehen.
Anita Mazzetta, Alt-Gemeinderätin Chur

Mit der Überweisung des Auftrages im Sinne des Stadtrates hat der Gemeinderat aber immerhin explizit gewünscht, dass die Massnahmen für die Solarenergie, die im Energierichtplan stehen, ins Baugesetz übernommen und damit grundeigentümerverblich werden sollen. Für die Solarenergie in Chur wäre das ein echter Fortschritt. Ob der Gemeinderat dies tatsächlich auch umsetzen wird, ist heute offen. Die Revision des Baugesetzes ist noch ausstehend.