Mit Grundwasserwärmepumpen wird die Wärme aus dem Grundwasser schon länger zum Heizen der Gebäude eingesetzt. Doch die planlose Nutzung der Grundwasserwärme führt in dicht besiedelten Gebieten rasch zur Übernutzung dieser wertvollen Energieressource. Mit den Grundwasserwärmepumpen wird dem Grundwasser Wärme entzogen. Das Grundwasser kühlt sich dadurch ab. Werden immer mehr Wärmepumpen eingesetzt, ziehen diese einander die Wärme ab.

Effiziente Nutzung des Grundwassers

Mehrere Städte und Gemeinden stehen vor diesem Problem, auch Chur. Da hier schon viele Grundwasserwärmepumpen in Betrieb sind, ist nur noch eine beschränkte Anzahl neue Wärmepumpen möglich. Wer später in eine Grundwasserwärmepumpe investieren will, hat das Nachsehen. Es herrscht das Prinzip „first come, first serve.“ Damit das Grundwasser effizient und haushälterisch, kontrolliert und koordiniert für die Energienutzung eingesetzt werden kann, braucht es darum eine kommunale Planung. 

Anergienetze sind viel effizienter als viele private Grundwasserwärmepumpen und garantieren, dass alle gleichermassen Zugang zu dieser wertvollen Wärmenutzung haben.
Anita Mazzetta, Alt Gemeinderätin Chur, Grossrätin

Gemeinderat setzt Auftrag um

2018 hat der Gemeinderat Chur den Auftrag umgesetzt. Er hat das IBC-Gesetz angepasst und der IBC die Konzession für die Groberschliessung übertragen. Damit wird ein rechtsgleicher Zugang zu diesem Energieträger für die Allgemeinheit garantiert, wie auch der Schutz des Grundwassers vor Übernutzung.

Thermisches Wärmenetz für Chur

Die IBC investiert stark in Wärme- und Kältenetze. Die Wärmenutzung des Grundwassers (Anergienetz) wird zu einem wichtigen Bestandteil des thermischen Wärmenetzes, welches die IBC bis 2040 bauen will. Die Stadt Chur soll bis 2040 CO2-neutral versorgt werden.